
Bevor du mit dem Kartenlegen beginnst, lohnt sich ein genauer Blick auf den Aufbau deines Tarot-Decks. Denn Tarot ist nicht nur eine Sammlung von Bildern – es ist ein strukturiertes System voller Symbolik, Bedeutung und innerer Ordnung.
Ein Tarot-Deck besteht in der Regel aus 78 Karten und ist in zwei Hauptteile unterteilt:
- in die 22 großen und
- in die 56 kleinen Arkana
Die 56 kleinen Arkana werden weiter unterteilt in
- 40 Zahlenkarten (Ass - 10)
- 16 Hofkarten (Page, Ritter, Königin, König)
Darüber hinaus werden die kleinen Arkana den vier Elementen zugeteilt: Feuer - Wasser - Erde - Luft
78 Karten, zwei Teile.
22 große und 56 kleine Arkana.
Zahlen & Hofkarten.
Die kleinen Arkana bestehen aus 40 Zahlen- und 16 Hofkarten.
Vier Elemente.
Feuer, Wasser, Luft und Erde prägen die vier Farben des Decks.
Die großen Arkana – Die Seelenreise im Tarot
Die 22 großen Arkana, auch Trümpfe genannt, bilden das Herzstück des Tarot-Decks. Sie sind von 0 bis XXI durchnummeriert und gehören zu den bedeutungsvollsten Karten im gesamten System. Jede dieser Karten trägt nicht nur eine feste Nummer, sondern auch eine symbolische Bedeutung, die archetypische Lebensthemen, seelische Prozesse und geistige Entwicklungsschritte repräsentiert.
Die Reihenfolge der großen Arkana folgt einer traditionellen Struktur, die häufig als die „Reise des Narren“ beschrieben wird. Sie beginnt bei Karte 0 – Der Narr, der für den unvoreingenommenen Anfang, das offene Potenzial und die kindliche Offenheit steht. Von dort aus durchläuft der Narr symbolisch alle Stationen des Lebens – vom ersten bewussten Handeln (Der Magier), über Lernprozesse, Prüfungen und Krisen, bis hin zur inneren Reife und spirituellen Ganzheit in Karte XXI – Die Welt.
Diese Abfolge lässt sich als eine symbolische Lebensreise deuten – oder als eine Reise der Seele, die auf Selbsterkenntnis, Wandlung und Vollendung ausgerichtet ist. Die großen Arkana sind daher mehr als nur Karten – sie sind Spiegel tiefenpsychologischer, spiritueller und existenzieller Erfahrungen.
22 große Arkana.
Von 0 (Der Narr) bis XXI (Die Welt) – sie zeigen den inneren Weg durchs Leben.
Symbolische Lebensreise.
Die Reihenfolge erzählt vom Werden, Wachsen und Reifen der Seele.
Achtung bei der Reihenfolge.
In manchen Decks sind Karte VIII (Gerechtigkeit) und Karte XI (Kraft) vertauscht.
Die kleinen Arkana – Das Leben in seinen Facetten
Die 56 kleinen Arkana bilden den zweiten großen Teil des Tarot-Decks und zeigen das Leben in all seinen alltäglichen, zwischenmenschlichen und emotionalen Aspekten. Sie bestehen aus Zahlenkarten (Ass bis 10) und Hofkarten (Page, Ritter, Königin, König) – und sind in vier Reihen unterteilt, die jeweils einem der vier Elemente zugeordnet sind:
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Kelche stehen für Wasser – Gefühl, Beziehung, Intuition
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Schwerter stehen für Luft – Denken, Kommunikation, Erkenntnis
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Stäbe stehen für Feuer – Wille, Energie, Kreativität
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Münzen stehen für Erde – Körper, Materie, Stabilität
Jede der vier Reihen bildet eine eigene Welt und erzählt von typischen Erfahrungen, Herausforderungen und Entwicklungsschritten innerhalb ihres Elements.
Die Zahlenkarten (Ass bis 10) spiegeln dabei konkrete Situationen und Themen des Alltags wider – von Neuanfängen (Ass) bis zur Erfüllung oder zum Abschluss eines Zyklus (10). Sie zeigen Entwicklungen, Aufgaben und innere Prozesse, die im jeweiligen Lebensbereich stattfinden.
Die Hofkarten repräsentieren meist Personen, Persönlichkeitsanteile oder Haltungen, mit denen du konfrontiert bist – in dir selbst oder in deinem Umfeld. Der Page steht für Neugier und Lernbereitschaft, der Ritter für Bewegung und Zielstrebigkeit, die Königin für Reife und Tiefe, der König für Verantwortung und Überblick.
Jede Karte der kleinen Arkana trägt ihre eigene Symbolik, die sich aus der Kombination von Zahl und Element ergibt. So entsteht ein vielschichtiges Bild, das dir hilft, die Themen und Energien deiner Situation differenziert wahrzunehmen – und daraus Handlungsmöglichkeiten abzuleiten.
56 Karten, vier Farben.
Die kleinen Arkana bestehen aus Stäben, Kelchen, Schwertern und Münzen.
Zahlen & Hofkarten.
Jede Farbe enthält zehn Zahlenkarten (Ass bis 10) und vier Hofkarten (Page, Ritter, Königin, König).
Alltag und Emotionen.
Sie zeigen konkrete Situationen, Gefühle, Gedanken und zwischenmenschliche Dynamiken.

© Anna Rathkolb
Lerne deine Karten kennen!
Nimm alle Tarotkarten zur Hand und betrachte sie einzeln. Achte dabei auf die Bilder und mögliche Unterschiede. Nimm dir Zeit, darüber nachzudenken.
Bei jeder Kartenlegung liegt der Fokus auf den großen Arkana, während die kleinen Arkana verwendet werden, um die Bedeutung der großen Arkana genauer zu definieren.
Karten sortieren
Diese Übung hilft dir, ein tieferes Verständnis für die symbolischen Zuordnungen und die Struktur des Tarot-Decks zu entwickeln.
1. Schritt: Stapelbildung
Sortiere die Karten wie folgt:
- Lege alle Könige, Königinnen, Ritter und Buben auf den ersten Stapel.
- Karten ohne Beschriftung im unteren Bildteil kommen auf den zweiten Stapel.
- Die übrigen Karten bilden den dritten Stapel.
2. Schritt: Elemente-Zuordnung
Ordne die Karten nach ihren Elementen.
- Hofkarten: Nimm den Stapel der Hofkarten (Stapel 1) und sortiere diese nach den zugehörigen Elementen: Kelche, Schwerter, Stäbe, Münzen
- Zahlenkarten: Wiederhole den Vorgang mit den Zahlenkarten (Stapel 2), indem du auch diese nach den vier Elementen sortierst.
Ziehe jeden Tag eine Karte – ganz ohne Frage.
Betrachte sie, lies ihre Bedeutung nach und spüre, was sie mit deinem Tag zu tun haben könnte. So baust du eine persönliche Beziehung zu deinem Deck auf – Karte für Karte.
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