Tarot der weisen Frauen

Der Alte Weg - Tarot der weisen Frauen

Das "Tarot des Alten Weges" hat seine Anerkennung durch die vielen Kartenlegerinnen und -leger erfahren, die Hexen und Eingeweihte der Wicca sind, eines Kultes der oft auch als die "königliche Kunst", die "Alte Religion" oder der "Alte Weg" bezeichnet wird.

Die Künstlerin Sylvia Gainsford, ein Mitglied des Isiskults (Fellowship of Isis), hat die Karte "Die Liebenden" der romantischen Romanschriftstellerin Barbara Cartland gewidmet.

Einige Bilder aus diesem Deck konnten mich inspirieren, andere wieder weniger. Ein Blick ins Kartendeck lohnt sich auf jeden Fall, denn es gibt interessante Darstellungen und Perspektiven, die sich so in keinem anderen Tarotdeck finden.

Auch dieses Deck ist leider nur mehr antiquarisch erhältlich.

Hier finden wir wieder das Thema "Adam und Eva" aber NACH dem Sündenfall! Der Engel verweist die beiden aus dem Paradies. Allerdings deutet die weiße Blume, die beide halten und die im Zentrum des Bildes steht, auf Reinheit hin. Dieses Paar findet sich erst als Paar. Es steht ganz am Anfang einer langen Liebesgeschichte. Die Liebe ist gerade entfacht und sie sind noch sehr unerfahren darin. Doch sind sie einander zugetan und willens sich aufeinander einzulassen.

Gerhard B. schreibt:

"Ich habe mit organisierten Strömungen wie “Wicca” nichts am Hut. Mir ist aber mit großem Respekt bewusst, dass Heilerinnen, Schamaninnen, Priesterinnen, Hebammen und Frauengemeinschaften bereits seit prähistorischen Zeiten wertvolles Wissen über Pflege und Heilkunde, Spiritualität und Sexualität austauschen. Sie sind für mich die “weisen Frauen” im positiven Sinn. “Echte Hexen”, also solche, die jede Form von Schaden herbeizaubern, insbesondere Hagel, mit dem Teufel am Blocksberg Walburgisnachtorgien feiern etc, etc., wären dann wie “gefallene Engel” - freilich hat es sie vermutlich nie wirklich gegeben, sondern es handelte sich wohl um mit besonderen Talenten (die heute längst naturwissenschaftlich erklärbar sind – es reichte z.B. schon, wenn eine Frau es schaffte, Blumen über den Winter zu bringen) begabte Opfer von Massenhysterien, Denunziantentum, kirchlicher Machtausübung usw. Doch darum geht es mir nicht, sondern - wieder einmal verspätet - um einen winzigen Gedankensplitter, der mir beim Betrachten des Bildes unter die Haut gegangen ist.

Es findet sich sehr viel Vegetabiles auf dieser Karte. Hervorheben möchte ich, dass sich am linken Rand ein hoher Farn befindet (rechts ist er eher etwas verkümmert). Und “Farn” ist eine “Zauberpflanze” schlechthin. Er ist sehr ambivalent (wie anscheinend Vieles im Tarot). Sehr häufig hat er (und speziell sein Farnsamen) mit dem Teufel und Hexen zu tun. Unter Schießpulver gemischt garantiert er unfehlbare Schüsse. Er kann unsichtbar machen und findet Verwendung im Liebeszauber. Man versteht durch ihn die Sprache der Tiere. Wer freilich auf grünen Farnkräutern liegt, der erblindet.

Farn hat freilich auch apotropäische, also schützende Wirkung. Farnkraut kann oberhalb der Haustüre angebracht, oder in einem im Hausflur verkehrt aufgehängtem Säckchen alles Übel abwehren. Farn schützt auch das Vieh vor Behexung. Mäuse wehrt er – ins Getreide gemischt – im Speicher ab. Ihn unters Bett zu legen, vertreibt Wanzen. Natürlich ist die Wirkung des Farns und seiner Samen von bestimmten Terminen seines Pflückens abhängig, wobei die Sommersonnenwende die größte Rolle spielt.

“Weise Frau” heißt nun im Französischen “femme sage” und hat hier eine ganz spezielle Bedeutung, denn darunter versteht man die “Hebamme”. Daher folgende Wendung ins Positive mit der Meinung, die Hildegard von Bingen über den “Farn” hatte: “Man solle Farn in das Bett der Wöchnerin und in die Wiege des Neugeborenen legen, damit sie von den Ränken des Teufels verschont blieben.”

PS: Eigentlich hatte ich vor, hier Schluss zu machen, doch vermeinte ich nun in den Blumen im Vordergrund, die “Blaue Glockenblume” zu erkennen. O je, über diese verzeichnet das “Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens” nichts Gutes. Sie gilt nämlich als gewitteranziehend. Man darf sie nicht abpflücken, sonst wird es regnen. Man soll sich hüten sie ins Haus zu bringen, sonst schlägt der Blitz ein, und die Hühner hören auf zu legen. Auch in Schottland gilt die Glockenblume als Unglückspflanze, die man mit Scheu betrachtet und nicht abpflückt.

Anderseits ist die Farbe BLAU bei Oswald Wirth, Tarot der Meister, (danke nochmals, liebe Anna, für diesen wertvollen Literaturhinweis) sehr positiv konnotiert – wie sie im Christentum ja auch die Farbe des Mantels der Madonna darstellt."

Oh, vielen Dank für diese schöne Ausführung über den Farn und seine Wirkkraft, die offenbar bei der Frau am Bild größer zu sein scheint als bei dem Mann. Möglich, dass sich die blauen Glockenblumen unter den Aspekten, die du aufgezählt hast, auf das "Unglück" beziehen, dass natürlich auf jedes frisch verliebte Pärchen wartet, da jede Beziehung ihren Prüfstein hat. Allerdings - und das könnte die Farbe Blau andeuten - nach bestandener Prüfung (die oftmals als Unglück empfunden wird) verbindet das Paar nicht nur anfängliche Verliebtheit sondern Liebe; also etwas durchaus Erwünschtes und Positives.

Gerhard B.: "Ich finde deine Interpretation als sehr schlüssig und freue mich über den positiven Aspekt. Wie sagte schon Shakespeare: "All's well, that ends well!" 

© Anna Rathkolb

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